In der Mitte der im Weiler Laz sanft ansteigenden Wiesen wurde im 19. Jahrhundert das holzgestrickte Schulhäuschen errichtet. Unweit davon steht in aussichtsreicher Lage das im 17. Jahrhundert erbaute Maria-Hilf-Kirchlein vor einer Kulisse von Eschen am Waldrand.
Im Inneren zeigt sich der gefällige Barockaltar, flankiert von zwei gedrehten mit Silberlüster gefassten Holzsäulen, an denen sich Blumengirlanden emporranken, und einem Bild mit dem berühmten Motiv „Maria Hilf“ nach Lukas Cranach. Auf diesem Bild kniet links unten Mauritius Wolf, Stifter dieses Kapellenbaus samt Barockaltar. Die dazugesetzte Inschrift gibt die erwünschte Erklärung: „Her Mauritius Wolf, Pfar.Her und Camerarius, stifter dises Gebew. Anno 1672, aetatis 66 Annorum“. Es handelte sich um einen prominenten Priester, geboren 1606 als Sohn des Bludenzer Bürgermeisters, ab 1642 Pfarrer zu Nüziders bis zu seinem Tod 1682.
Pfarrer Mauritius Wolf scheint ein besonderer Verehrer Mariens und des Rosenkranzes gewesen zu sein. Deshalb umrahmen die Gottesmutter fünfzehn Rosen (freudenreich, schmerzensreich und glorreich) und offeriert ein Engel der Gottesmutter in einer Schale zahlreiche Rosenkränze. Dramatisch geht es auf der rechten Bildhälfte zu, denn dort leiden vier Personen jämmerlich in den Flammen des Fegefeuers; nur eine schafft es offensichtlich in Richtung Himmelreich, denn sie wird mittels eines großen Rosenkranzes von einem Engel aus dem Feuer errettet. Ziemlich unübliche Buchstaben leiten zur Gottesmutter, wahrscheinlich heißen sie ,,Maria aiuto", also ,,Hilf, Maria!" Es zeigt sich überhaupt ein frappanter Unterschied zwischen der Mittelszene (Maria mit Kind) und den anderen Personen; fast scheint es, dass die Muttergottes vom unbekannten Meister selbst geschaffen wurde, während er das weitere Geschehen seinen Malergehilfen überließ.
Rechts und links stehen auf Podesten zwei kleine Reliquiare in geschnitzten grünen Holzrahmen. Darüber sind an der Wand barocke Figuren aufgestellt, links der hl. Johannes Nepomuk mit dem Kreuz, rechts der hl. Josef mit der charakteristischen Lilie; beide Figuren wurden eventuell vom Schnitzer Josef Vonier in der Mitte des 18. Jahrhunderts geschaffen.
Das 1672 errichtete Kirchlein in Laz ist zur Gänze gemauert, der Altarraum endet in einem leichten 3/8-Schluss. Der sehr gepflegte Raum wird von insgesamt fünf Fenstern erhellt. Dazwischen verteilt ist der Kreuzweg (Öl auf Holz), der am Ende des 18. Jahrhunderts von einem nicht unbegabten bäuerlichen Maler angefertigt wurde.
Eine Seltenheit stellt das große Votivbild in schwarzem Rahmen dar, das an der linken Wand im Presbyterium hängt. Es zeigt die schwangere Jungfrau Maria mit ausgebreiteten Händen, die sich dem Hl. Geist in der linken oberen Bildecke zuwendet. Den Landschaftshintergrund bilden eine Burg auf hohem Felsen, rechts eine unbekannte Stadt. Interessant ist die Bildunterschrift, die auf einen auswärtigen Bauunternehmer hinweist eventuell war er im Bergwerk am Muttersberg beschäftigt: „Dießes Bildt wirdt verehret auf den Flatzerberg in die Chapellen Maria Hilff genandt, Negst oberhalb Niczideerß in der Herrschafft Sonnenberg. Den 4. January A.1715. Johannes Schrody, Maur Maister in Brünn in Mähren.“
Das Lazer Kirchlein mit seinem steilen, leicht geschwungenen Dach und mit dem helmbewehrten Dachreiter über der Eingangsfassade ladet mit zwei Glöcklein im hellen Ton zum Gottesdienst ein.