Das Erleben von Krankheit und Leid gehört zu den Grunderfahrungen jedes Menschen. Sie gehören von jeher zu den schwersten Prüfungen im Leben eines Menschen. Eine Krankheit betrifft immer den ganzen Menschen, berührt seinen Leib und seine Seele. Sie verursacht Ungewissheit und ruft Ängste hervor. Krankheit, Schmerz und Leid mindern unsere Lust am Leben, durchkreuzen unsere Pläne und führen uns oft in Einsamkeit.
Jeder Mensch benötigt in einer solchen Situation nicht nur ärztliche Hilfe und Pflege, sondern auch den seelischen Beistand und die Begleitung von Menschen und Stärkung im Glauben. Im Evangelium lesen wir davon. Als Jesus die Apostel aussandte, um die frohe Botschaft zu verkünden "salbten sie viele Kranke mit Öl und heilten sie". (Mk 6,13)
Der Apostel Jakobus mahnt deshalb die Gläubigen: "Ist einer von euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen über ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet aus dem Glauben wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben." (Jak 5,13 ff.)
In Anlehnung an diese Bibelstelle spricht der Priester bei der Krankensalbung folgendes Gebet:
"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."
Die besondere Sorge Jesu um die Kranken bewegt auch uns, kranken Menschen in einer Zeit der Krise beizustehen.
Die Krankensalbung kann in einem Gottesdienst, zuhause oder im Krankenhaus empfangen werden. Das Sakrament kann im Laufe des Lebens durchaus mehrmals empfangen werden. So soll die Krankensalbung auch nicht gut als "Sterbesakrament" bezeichnet werden, da sie ja auf Heilung der Seele und des Lebens ausgerichtet ist. Als Priester kann man immer wieder die Erfahrung machen, dass dieses Sakrament dem Kranken hilft, sein Leiden anzunehmen und sich dem Willen Gottes zu ergeben. Nicht selten erfolgt auch eine Besserung des Zustandes oder gar eine Heilung. Es ist aus diesem Grund völlig verkehrt, den Priester erst zu rufen, wenn eine Krankheit schon in ihr Endstadium eingetreten ist.
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Bitte melden Sie sich frühzeitig (Tel. 05552-62456). Unser Pfarrer kommt gerne persönlich vorbei, um die Krankensalbung zu spenden!