Schon in den alttestamentarischen Anfängen unseres Glaubens standen Zeichen im Mittelpunkt der Glaubensverkündigung. Zeichen und Symbole werden auch dann wahrgenommen, wenn die Sprache verstummt; wenn wir nicht mehr in der Lage sind, das zu vermitteln was gemeint ist; wenn man taub ist oder nicht gewillt ist, zuzuhören.
Zeichen und Symbole sind Wegweiser in die Tiefe, in das Herz der Dinge. Nach den inhaltlichen Vorgaben des Pfarrgemeinderates ist es dem Grafiker Martin Caldonazzi, der in Amerlügen sein Atelier hat, gelungen, ein schönes einprägsames Zeichen für unsere Pfarre zu finden.
Jeder Betrachter verbindet mit Zeichen eigene Erfahrungen und Vorstellungen. Ein Logo muss nicht unbedingt eindeutig zu erklären sein. Beantworten Sie vor dem Weiterlesen ganz spontan und ohne lange zu überlegen, was Ihnen das neue Logo sagt. Betrachten Sie es danach länger und gehen Sie auf die Suche nach dem tiefer liegenden Sinn. Was empfinden Sie dabei? Was löst das Logo in ihrer Seele aus? Was für Gedanken und Verbindungen stellen sich ein?
Die Farbe Gelb und die Silhouette im Horizont stellen einen Bezug zu unserer Heimatgemeinde Sonnenberg her. Gelb weist uns zugleich als Teil der Weltkirche aus, denn Gelb und Weiß sind die Farben der Katholischen Kirche. Gelb steht auch als Zeichen für Christus unser Licht.
Der neoklassizistische Kirchturm mit dem charakteristischen Dreieck unter dem spitzen Turmdach ist das zentrale und unverwechselbare Kennzeichen unsere Pfarre. Das Dreieck erinnert uns auch an die göttliche Dreifaltigkeit. Das Doppelkreuz auf der Spitze signalisiert, dass Gott über allem steht. Geschichtlich wurde der doppelte Querbalken in unserer Gegend etwa zur Zeit der Schwedenkriege eingeführt. Er soll vor Unheil und Unwetter schützen, weshalb oft eine Segensbitte in den Balken eingraviert ist. Bei uns in Nüziders befindet sich das Segensgebet für die Dorfgemeinschaft in der Kirchturmkugel.
Auf der rechten Seite ist der Turm der St. Vinerkirche zu erkennen. Das Gebäude kann auch für alle Nüziger Häuser stehen und bildet einen Kontrapunkt für die im Ort lebende Gemeinschaft, die als umschlossene und umgebende Personengruppe erkennbar ist. Das Symbol der Gemeinschaft kommt auch im Wortpaar „Miteinander - Füreinander" zum Ausdruck. Miteinander den Glauben zu leben, bedeutet Gemeinschaft zu erleben. Im Füreinander-Dasein werden wir Gemeinde Jesu Christi. Im „Miteinander - Füreinander“ verbinden sich zwei zentrale Linien neutestamentlicher Theologie: Einerseits ist die Liebe der Christen untereinander Abbild der Liebe Gottes zu den Menschen; und andererseits erfüllen wir im Engagement für den anderen den Willen Gottes.